Die 5. Posaune

Offb. 9.1-3 Und der fünfte Engel posaunte: und ich sah einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war; und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrundes; und ein Rauch stieg auf aus dem Schlunde wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden von dem Rauche des Schlundes verfinstert. Und aus dem Rauche kamen Heuschrecken hervor auf die Erde, und es wurde ihnen Gewalt gegeben, wie die Skorpionen der Erde Gewalt haben.

Dies ist bereits der zweite Stern der im Zusammenhang mit den Posaunen erwähnt wird. In Bezug auf das 3. Posaunengericht sieht Johannes den Stern fallen. Bei der Beschreibung des Sternes hier im 5. Posaunengericht sieht Johannes einen Stern, der zu diesem Zeitpunkt bereits gefallen war. Der Fall des Sternes, liegt zum Zeitpunkt der 5. Posaune also bereits in der Vergangenheit.

Im Zuge des 3. Posaunengerichts handelte es sich um einen Herrscher der zugleich auch ein religiöser Irrlehrer sein wird. Bei diesem Stern mit dem Schlüssel handelt es sich um einen Engel, nicht um einen Menschen. Auch Engel stellen Herrschaften dar und werden daher als solche ebenfalls durch Sterne symbolisiert.

Eph. 6.12 Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherrscher dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.

Kol. 1.16 Denn durch ihn sind alle Dinge geschaffen worden, die in den Himmeln und die auf der Erde, die sichtbaren und die unsichtbaren, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen.

Im Buch des alttestamentlichen Propheten Jesaja wird Satans Abfall erwähnt. Auch dort wird Satan als Stern bezeichnet.

Jes. 14.12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! zur Erde gefällt, Überwältiger der Nationen!

Der Fall Satans wird auch in Kapitel 12 der Offenbarung geschildert. Dort wird Satan selbst, zwar nicht als Stern sondern als Drache beschrieben. Allerdings wird dort gesagt, dass dieser Drache mit seinem Schwanz einen Drittel der Sterne mit sich riss.

Offb. 13.3,4 Und es erschien ein anderes Zeichen in dem Himmel: und siehe, ein großer, feuerroter Drache, welcher sieben Köpfe und zehn Hörner hatte, und auf seinen Köpfen sieben Diademe; 4 und sein Schwanz zieht den dritten Teil der Sterne des Himmels mit sich fort; und er warf sie auf die Erde. ...

Der Schwanz des Drachen symbolisiert die falschen Lehren mit denen Satan im Zuge seiner Rebellion gegen Gott einen Drittel aller Engel im Himmel verführte. Diese wiederum werden durch die Sterne symbolisiert.

Jes. 9.15 ... und der Prophet, der Lüge lehrt, er ist der Schwanz.

Diese Engel treiben seither mit dem Satan ihr dämonisches Unwesen auf der Erde. Aus dem alten Testament ist außerdem zu erfahren, dass Satan trotz seines Falls noch Zugang in den Himmel hat.

Hi. 1.6,7 Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor den HERRN zu stellen; und auch der Satan kam in ihrer Mitte, um sich vor den HERRN zu stellen. Und der HERR sprach zum Satan: Von woher kommst du? Und der Satan antwortete dem HERRN und sprach: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandeln auf ihr.

In Kapitel 12 der Offenbarung wird jedoch deutlich, dass es einen Zeitpunkt geben wird, an dem Satan endgültig aus dem Himmel geworfen und von da an jeder Zutritt verweigert werden wird.

Offb. 12.7-9 Und es entstand ein Kampf in dem Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel; und sie siegten nicht ob, auch wurde ihre Stätte nicht mehr in dem Himmel gefunden. Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, welcher Teufel und Satan genannt wird, der den ganzen Erdkreis verführt, geworfen wurde er auf die Erde, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen.

Bei dem Fall des Sternes mit dem Schlüssel, als Folge des 5. Posaunengerichts, handelt es sich um das Ergebnis des in Offenbarung 12,7-9 geschilderten endgültigen Ausschlusses Satans aus dem Himmel. Es handelt sich bei dem Stern des 5. Posaunengerichts also um Satan selbst. Nachdemin Kapitel 12  der Kampf Satans mit seinen anderen Dämonen gegen den Engel Michael geschildert wurde, hört Johannes eine Laute Stimme im Himmel sprechen:

Offb. 12.10-13 Und ich hörte eine laute Stimme in dem Himmel sagen: Nun ist das Heil und die Macht und das Reich unseres Gottes und die Gewalt seines Christus gekommen; denn hinabgeworfen ist der Verkläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte. 11 Und sie haben ihn überwunden um des Blutes des Lammes und um des Wortes ihres Zeugnisses willen, und sie haben ihr Leben nicht geliebt bis zum Tode! 12 Darum seid fröhlich, ihr Himmel und die ihr in ihnen wohnet! Wehe der Erde und dem Meere! denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß er wenig Zeit hat

... Wehe der Erde und dem Meere!...

Das ausgerufene Wehe in Kapitel 12 spannt einen Bogen zum dreifachen Wehe des Adlers vor den letzten drei Posaunengerichten. Bei dem Wehe im Zusammenhang mit dem Rauswurf Satans aus dem Himmel handelt es sich also um einen Hinweis auf den Zusammenhang mit den Ereignissen der letzten drei Posaunengerichte: denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß er wenig Zeit hat.

Man beachte: Das Wehe aus Kapitel 12 gilt sowohl der Erde als auch dem Meere. Die Folgen des endgültigen Rausschmisses Satans werden also sowohl Israel (Erde) als auch alle anderen Nationen (dem "Völker"-Meer) betreffen. Da dieser Stern als Folge der 5. Posaune - die zugleich auch die erste Posaune ist, die von einem Weheruf begleitet wird - die Erde trifft, werden die Folgen des 5. Posaunengerichts zunächst nur Israel treffen. Die Ereignisse des 6. Posaunengerichts betreffen das Gebiet des Euphrat und damit die, Israel umgebenden Nachbarstaaten, in denen sich eine riesige Armee bilden wird, die durch ihren Angriff auf Israel schließlich die ganze Welt in den 3. Weltkrieg stürzen wird.

... und es wurde ihm der Schlüssel zum Schlunde des Abgrundes gegeben. Und er öffnete den Schlund des Abgrundes; und ein Rauch stieg auf aus dem Schlunde wie der Rauch eines großen Ofens, und die Sonne und die Luft wurden von dem Rauche des Schlundes verfinstert. Und aus dem Rauche kamen Heuschrecken hervor auf die Erde, und es wurde ihnen Gewalt gegeben, wie die Skorpionen der Erde Gewalt haben.

Neben Satan, sowie einer unzählbaren Schar weiterer Dämonen, die bereits ihr Unwesen auf der Erde treiben, gibt es auch Dämonen die aufgrund ihrer Bösartigkeit bis zum heutigen Tag im Abgrund gebunden sind.

Jud. 1.6 und Engel, die ihren ersten Zustand nicht bewahrt, sondern ihre eigene Behausung verlassen haben, hat er zum Gericht des großen Tages mit ewigen Ketten unter der Finsternis verwahrt.

2. Petr. 2.4 Denn wenn Gott Engel, welche gesündigt hatten, nicht verschonte, sondern, sie in den tiefsten Abgrund hinabstürzend, Ketten der Finsternis überlieferte, um aufbewahrt zu werden für das Gericht;

Mit der 5. Posaune wird Satan diese besonders bösen Engel aus dem Abgrund befreien:

... Und aus dem Rauche kamen Heuschrecken hervor auf die Erde, und es wurde ihnen Gewalt gegeben, wie die Skorpionen der Erde Gewalt haben ...

Bei den Heuschrecken kann es sich unmöglich um echte Heuschrecken handeln wie aus der Beschreibung der Heuschrecken in den Versen 7-12 ersichtlich wird. Es handelt es sich hier vielmehr um Dämonen. Der zukünftige Angriff Israels durch die sich im nächsten Posaunengericht bildende 200 Mio. Mann starke Armee wird in anderen alttestamentlichen Prophetien ebenfalls mit Heuschrecken verglichen. Dies legt nahe, dass die hier aus dem Abgrund befreiten Dämonen auch in Verbindung mit der unter der 6. Posaune entstehenden Armee stehen.

Offb. 9.4,5 Und es wurde ihnen gesagt, daß sie nicht beschädigen sollten das Gras der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgend einen Baum, sondern die Menschen, welche nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben. 5 Und es wurde ihnen gegeben, daß sie sie nicht töteten, sondern daß sie fünf Monate gequält würden; und ihre Qual war wie die Qual eines Skorpions, wenn er einen Menschen schlägt.

Und es wurde ihnen gesagt, daß sie nicht beschädigen sollten das Gras der Erde, noch irgend etwas Grünes, noch irgend einen Baum, sondern die Menschen, welche nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben.

In Kapitel 7 der Offenbarung, in dem der trügerische Frieden in der Zeit zwischen dem 6. und 7. Siegel beschrieben wird, wird darüber hinaus auch die Versiegelung von 144000 Juden in Israel erwähnt:

Offb. 7.2-4 Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, welcher das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln, welchen gegeben worden war, die Erde und das Meer zu beschädigen, und sagte: Beschädiget nicht die Erde, noch das Meer, noch die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben. Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144000 Versiegelte, aus jedem Stamme der Söhne Israels.

In Kapitel 7 wurde ausdrücklich von den 144000 Israeliten gesagt, dass sie versiegelt werden würden. Wenn es nun also heißt, dass all jene gequält werden, die das Siegel Gottes nicht haben, legt dies nahe, dass es sich bei den Opfern dieser Dämonen um die unversiegelten Menschen in Israel handelt. Eine Gemeinsamkeit zwischen den Kap. 7 u. 9 besteht auch darin, dass in beiden Kapiteln davon die Rede ist, dass die Erde, das Meer und die Bäume nicht beschädigt werden sollen.

... Und es wurde ihnen gegeben, daß sie sie nicht töteten, sondern daß sie fünf Monate gequält würden; und ihre Qual war wie die Qual eines Skorpions, wenn er einen Menschen schlägt.

Das Gift einiger Skorpione wirkt wie Nervengift. Wenn der Mensch von einem Skorpion gestochen worden ist, wird er, solange das Gift wirkt, vollkommen rastlos, er meint wahnsinnig zu werden. Die Menschen werden also unter dem Einfluss der Dämonen derartige seelische Qualen erleiden, die mit der durch Skorpiongift hervorgerufenen Rastlosigkeit vergleichbar sind.

Offb. 9.6 Und in jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und werden ihn nicht finden, und werden zu sterben begehren, und der Tod flieht vor ihnen.

Diese Qualen werden so stark sein, dass die Menschen sich durch die Flucht in den Tod von diesen Schmerzen zu erlösen versuchen werden. Jedoch selbst der Selbstmord nicht gelingen wird.

Offb. 9.7-12 Und die Gestalten der Heuschrecken waren gleich zum Kampfe gerüsteten Pferden, und auf ihren Köpfen wie Kronen gleich Gold, und ihre Angesichter wie Menschenangesichter; 8 und sie hatten Haare wie Weiberhaare, und ihre Zähne waren wie die der Löwen. 9 Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen mit vielen Pferden, die in den Kampf laufen; 10 und sie haben Schwänze gleich Skorpionen, und Stacheln, und ihre Gewalt ist in ihren Schwänzen, die Menschen fünf Monate zu beschädigen.

Eine sehr bildhafte Beschreibung dieser Dämonen.

... Und die Gestalten der Heuschrecken waren gleich zum Kampfe gerüsteten Pferden,... 9 Und sie hatten Panzer wie eiserne Panzer, und das Geräusch ihrer Flügel war wie das Geräusch von Wagen mit vielen Pferden, die in den Kampf laufen;...

Auf die in den Versen 7 & 9 beschriebenen Details der Heuschrecken wird in Bezug auf die sechste Posaune nochmals genauer eingegangen.

... und ihre Angesichter wie Menschenangesichter...

Die von diesen dämonischen Geistern verbreiteten falschen Lehren werden offenkundig sehr human wirken. Werden nicht schon heute, im Namen der Menschlichkeit, den Menschen knechtende und am Ende zerstörende Ideologien und Sitten, immer ausschließlicher propagiert?

1. Tim. 4.1-3 Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen, 2 die in Heuchelei Lügen reden und betreffs des eigenen Gewissens wie mit einem Brenneisen gehärtet sind, 3 verbieten zu heiraten, und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, welche Gott geschaffen hat zur Annehmung mit Danksagung für die, welche glauben und die Wahrheit erkennen.

... verbieten zu heiraten ...

Zölibat

... und gebieten, sich von Speisen zu enthalten ...

Heute bereits ein sehr aktuelles Thema, begleitet durch Forderungen nach einem vegetarischen oder veganen Lebensstil. So wird heute die Frage, wie viel Fleischverzehr, allem voran Rindfleisch, man der Umwelt (Gaia) noch zumuten kann, immer häufiger gestellt.

... 10 und sie haben Schwänze gleich Skorpionen, und Stacheln, und ihre Gewalt ist in ihren Schwänzen, die Menschen fünf Monate zu beschädigen...

Wir betrachteten bereits Jesaja 9.15 bezüglich der Bedeutung von Schwänzen in der biblischen Prophetie.

Jes. 9.15 ... und der Prophet, der Lüge lehrt, er ist der Schwanz.

Vers 10 legt also nahe, dass die seelische Entgleisung der Menschen, wie sie in Vers 5 geschildert wurde, durch äußerst verstörende dämonische Lehren hervorgerufen werden wird.

... und sie hatten Haare wie Weiberhaare ...

Sollten einige Details im Aussehen der Dämonen auf den Charakter ihrer Lehren hinweisen, so könnten die Weiberhaare in Vers 8 auf die, auf der Grundlage der heutigen Genderbewegung und/oder des Feminismus bestehenden Lehren hinweisen. Sowohl das Eine als auch das Andere führt bereits seit Jahrzehnten zu einer Verweichlichung der Gesellschaft. Nach 1. Kor. 11.15 ist das Frauenhaar ein besonderer Schmuck der Frau. Die Haare lassen die Heuschrecken feminin und attraktiv erscheinen. Ebenso werden auch ihre Lehren wirken. Hinter der sowohl menschlich als auch anziehend wirkenden Maske, aber enthüllt sich das wahre Wesen dieser Mächte: ... und ihre Zähne waren wie die der Löwen ...

Offb. 9.11 Sie haben über sich einen König, den Engel des Abgrundes; sein Name ist auf hebräisch Abaddon, und im Griechischen hat er den Namen Apollyon. Das eine Wehe ist vorüber; siehe, es kommen noch zwei Wehe nach diesen Dingen.

Das hebr. Wort Abaddon bedeutet Verderben, das griechischen Wort Apollyon bedeutet Verderber. Bei ihrem König handelt es um Satan selbst dessen Rebellion im Himmel, wie auch schon in Jesaja gelesen, mit dem Ziel zusammenhing, sich über die Sterne - die anderen Engel – zu erheben.

Jes. 14.12,13 Wie bist du vom Himmel gefallen, du Glanzstern, Sohn der Morgenröte! zur Erde gefällt, Überwältiger der Nationen. Und du, du sprachst in deinem Herzen: "Zum Himmel will ich hinaufsteigen, hoch über die Sterne Gottes meinen Thron erheben, und mich niedersetzen auf den Versammlungsberg im äußersten Norden.