Der Garten Eden

9 Und Gott der HERR ließ aus dem Erdboden allerlei Bäume wachsen, lieblich anzusehen und gut zur Speise; und den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

Als Gott den Garten anlegte sind die Pflanzen im Garten auf die gleiche Weise aus dem Boden gesprossen wie am dritten Schöpfungstag. Sollten die Verse 5-8 in 1. Mo. 2 chronologisch sein, geschah dies aber erst am sechsten Tag, nachdem Adam geschaffen wurde.

den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens. 

Der Baum des Lebens kommt insgesamt zehnmal in der Bibel vor. Siebenmal im Alten Testament und dreimal im Neuen Testament. Die Notwendigkeit für den Menschen, von dem Baum des Lebens zu essen, sollte ihn jedesmal aufs neue vor Augen führen, dass er von Gott abhängig ist und daran erinnern, dass er das Leben von Gott und aufgrund Gottes Liebe empfängt und nicht aus einer eigenen, in ihm wohnenden Kraft heraus lebt. Heute lehrt uns die Tatsache, dass wir dem Tod nicht entrinnen und aus eigener Kraft unserem Leben keinen einzigen Tag hinzufügen können, die gleiche Lektion. 

den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.

Im Gegensatz zum Baum des Lebens, der in der Mitte des Gartens stand, wird der Standort des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen nicht erwähnt. Dieser Baum gab dem Menschen die Möglichkeit sich zwischen dem Guten und dem Bösen zu entscheiden und diente er als Prüfung des Gehorsams des Menschen. Ausserdem Stand dieser Baum allen anderen Bäumen, die sowohl als köstliche Nahrungsquelle dienten als auch für das Auge ansprechend waren, ganz alleine gegenüber.

Der Garten Eden ist ein Abbild des himmlischen Paradieses. Es stellt außerdem einen Tempelbezirk da. Wie der Tempel abgetrennt war und der Eingang im Osten lag, so war auch der Garten ein abgetrennter Bereich dessen Eingang im Osten lag. Aufgrund der Beschreibung der vier Flüße muss der Garten, wie später der Tempel, auf einem Berg gelegen haben. In Hesekiel wird der zukünftige Tempel beschrieben, aus dem ebenfalls ein Strom entspringen wird.

Hes. 47.1: Und er führte mich zurück zu der Tür des Hauses; und siehe, Wasser flossen unter der Schwelle des Hauses hervor gegen Osten, denn die Vorderseite des Hauses war gegen Osten; und die Wasser flossen herab von unten, von der rechten Seite des Hauses her, südlich vom Altar.

Der Tempel war der Ort, an dem man in die Gegenwart Gottes kommen konnte. Nachdem Adam und Eva aus dem Garten geflogen waren, in dem sie bis dahin in Gemeinschaft mit Gott lebten, wurden Cherubim-Engel vor den Eingang des Tempels gestellt, die den Menschen den Eintritt in den Garten verwehrten. Diese Cherubim-Engel werden erst wieder in 2. Mo. 25. im Allerheigsten der Stifftshütte erwähnt. Auch war der Eingang zum Allerheiligsten durch einen Scheidevorhang versperrt, auf dem ebenfalls Cherubim-Engel abgebildet waren. Sowohl der Eingang zum Garten als auch zum Tempelwaren nach Osten gerichtet. Im Garten Eden wurde von Gott auch das allererste Tieropfer dargebracht, dessen Felle dazu dienten Adam und Eva zu bekleiden. 

10 Und ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu bewässern; und von dort aus teilte er sich und wurde zu vier Flüssen.

Der von Eden ausgehende Strom ist ein Bild für den Herrn Jesus.

Joh. 4.10: Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes kenntest, und wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so würdest du ihn gebeten haben, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben

Joh. 7.37: Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke.

Garten in Eden. Der Garten wird an anderer Stelle auch als Garten des Herrn und Garten Gottes bezeichnet.

1. Mo. 13.10:Und Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Ebene des Jordan, daß sie ganz bewässert war (bevor Jehova Sodom und Gomorra zerstört hatte) gleich dem Garten des HERRN,

Jes. 51.3:Denn der HERR tröstet Zion, tröstet alle ihre Trümmer; und er macht ihre Wüste gleich Eden, und ihre Steppe gleich dem Garten des HERRN

Hes. 28.13: du warst in Eden, dem Garten Gottes;

Hes. 31.9: Ich hatte ihn schön gemacht in der Menge seiner Schößlinge; und es beneideten ihn alle Bäume Edens, die im Garten Gottes waren.

und von dort aus teilte er sich und wurde zu vier Flüssen. 11 Der Name des ersten ist Pison; dieser ist es, der das ganze Land Hawila umfließt, wo das Gold ist; 12 und das Gold dieses Landes ist gut; daselbst ist das Bdellion und der Stein Onyx. 

Jeder der vier Flüsse, in die sich dieser Strom einst geteilt hat, entspricht einer Eigenschaft des Herrn Jesus, die sich auch in den vier Evangelien wiederspiegelt. So lässt sich von jedem Fluss eine Parallele zu einem der Evangelien ziehen:

Der Pison, der Überfließende, der sich Ausbreitende.

Der Pison entspricht:

  • Dem Brandopfer
  • Der Farbe Blauer Purpur
  • Dem Adler

Das Johannesevangelium behandelt die Gottheit des Herrn Jesu. Gold, das es auch im Land Hawila gab, durch das der Pison floß, ist ein Bild für Göttlichkeit. Der Name Eliphas, eines Freundes Hiobs bedeutet "mein Gott ist Feingold". Das Johannesevangelium spricht ausserdem von allen Evangelien am deutlichsten vom überfließenden Leben und der überfließenden Gnade Gottes. 

Joh. 1.16: denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade.

Joh. 10.10: Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben. Ich bin gekommen, auf daß sie Leben haben und es in Überfluß haben.

Unter den Gesichtern der vier lebendigen Wesen an Gottes Thron, die in Hesekiel 1 und Offenbarung 4 beschrieben werden, ist auch das Gesicht eines Adlers erwähnt. Dieses symbolisiert Gottes Allwissenheit und alles überschauende Herrschaft von Oben. 

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13 Und der Name des zweiten Flusses: Gihon; dieser ist es, der das ganze Land Kusch umfließt.

Der Gihon, der Hervorbrechende. 

Der Fluß Gihon entspricht:

  • Dem Friedensopfer
  • Der Farbe roter Purpur 
  • Dem Menschen

Das Lukasevangelium ist das einzige Evangelium das von einem Nichtjuden geschrieben wurde. Durch das gesamte Lukasevangelium hindurch, kann man lesen wie die Gnade Gottes über die Grenzen Israels hinaus geht.  

Lk. 2.30-32: denn meine Augen haben dein Heil gesehen, welches du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung der Nationen und zur Herrlichkeit deines Volkes Israel.

Lk. 4.25-27: In Wahrheit aber sage ich euch: Viele Witwen waren in den Tagen Elias' in Israel, als der Himmel drei Jahre und sechs Monate verschlossen war, so daß eine große Hungersnot über das ganze Land kam; und zu keiner von ihnen wurde Elias gesandt, als nur nach Sarepta in Sidonia (Libanon), zu einem Weibe, einer Witwe. Und viele Aussätzige waren zur Zeit des Propheten Elisa in Israel, und keiner von ihnen wurde gereinigt, als nur Naaman, der Syrer.

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14 Und der Name des dritten Flusses: Hiddekel; dieser ist es, der vor Assyrien fließt. Und der vierte Fluß, das ist der Phrath.
Hiddekel, Tigris, der Pfeilschnelle

Der Fluß Hiddekel entspricht:

  • Dem Sündopfer 
  • Der Farbe Karmesin 
  • Dem Ochsen 

Im Markusevangelium wird der Herr Jesus als der unermüdliche Knecht vorgestellt. Das Markusevangelium beginnt direkt mit dem Dienst des Herrn und lässt sowohl die Geburtsgeschichte als auch jegliches Geschlechtsregister aus. Mit über 1000 Malen kommt das Wort "und" im Markusevangelium häufiger als in allen anderen Büchern der Bibel vor. Hierdurch wird ein Dienst des Herrn an den Nächsten gereiht und auch das Wort "alsbald" kommt im Markusevangelium über 40 mal vor.

Phrath, Euphrat, der Fruchtbare

Der Fluß Phrat entspricht:

  • Dem Schuldopfer
  • Der Farbe Weiss 
  • Dem Löwen

Das Matthäusevangelium beginnt mit dem Geschlechtsregister des Herrn Jesus, welches wiederum mit dem Vers "Buch des Geschlechts Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams" beginnt. Abraham, dessen Frau Sara unfruchtbar war, wurde von Gott verheißen, der Vater einer Nation zu werden. Zudem wird dem König David in Ps. 132 von Gott verheißen, dass von ihm der Messias abstammen wird. Im Matthäusevangelium findet sich die Erfüllung dieser Verheißung. Im Matthäusevangelium wird der Herr als der König Israels vorgestellt. Der Löwe als eines der Gesichter der viel lebendigen Wesen an Gottes Thron verbildlicht die Majestät des Herrn. 

Heute gibt es nur noch den Euphrat und den Tigris die, seit der Sintflut, bedingt durch die geologischen Veränderungen keine gemeinsame Quelle mehr haben. 

Die Erwähnung des ersten Flusses erstreckt sich über zwei Verse. Der zweite Fluss wird nur in einem Vers behandelt und die letzten beiden Flüsse teilen sich einen Vers