Erschaffung des Menschen

4 Dies ist die Geschichte des Himmels und der Erde, als sie geschaffen wurden, an dem Tage, als Gott der Herr Erde und Himmel machte.
Vers Vier bildet die Überschrift des zweiten Schöpfungsberichtes. Während der erste Schöpfungsbericht Gottes Schöpfungswerk in chronologischer Reihenfolge beschreibt, beschreibt der zweite Schöpfungsbericht weitere Details ungeachtet der Chronologie des ersten Schöpfungsberichtes. Auf diese Weise werden die Absichten und Taten Gottes, sowie der Zweck, zu welchem Gott den Menschen zur Glückseligkeit schuf und ihn, als Ausdruck seiner vollkommenen Liebe, in eine vollkommene Schöpfung hineinstellte hervorgehoben. 
 
Gott der Herr:  Im Gegensatz zum ersten Kapitel in dem das hebr. Wort "ʼĕlôhîym" für den dreieinigen Schöpfergott verwendet wurde, wechselt hier die Bezeichnung zu "Gott dem Herrn" hebr. "JHWH ʼĕlôhîym" der als Bundesgott in Beziehung mit dem Menschen tritt. Im 2 und 3 Kapitel wird ausschlieslich und insgesamt 13 mal die Bezeichnung "JHWH ʼĕlôhîym" verwendet. Im Gegensatz dazu kommt diese Bezeichnung in den Büchern Mose nur noch ein weiters Mal in 1. Mose 9.30 und darüber hinaus überwiegend im 1. & 2. Samuel, 1. & 2. Könige und im 1. & 2. Chronika vor.
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5 und ehe alles Gesträuch des Feldes auf der Erde war, und ehe alles Kraut des Feldes sproßte; denn Jehova Gott hatte nicht regnen lassen auf die Erde, und kein Mensch war da, um den Erdboden zu bebauen. 
6 Ein Dunst aber stieg auf von der Erde und befeuchtete die ganze Oberfläche des Erdbodens.
Vers 5 setzt am 2. Schöpfungstag an und nennt zwei noch fehlende Vorraussetzungen für eine intakte Fauna. Die erste Vorraussetzung ist der fehlende Regen, der erstmals zur Zeit Noahs fiel und zur Sintflut führte. Bis dahin wurde der fehlende Regen durch einen vom Erdboden aufsteigenden Dunst ersetzt. Die zweite fehlende Vorraussetzung war der Mensch. Hier wird erstmals die Wichtigkeit der, dem Menschen von Gott zugewiesene Stellung deutlich. Als Repräsentant Gottes in der Schöpfung sollte der Mensch die ihm unterstellte Schöpfung, Gottes Wesen entsprechend bewahren und in seinem lebensfreundlichen Zustand erhalten. Heute ist es leider meißt so, dass dort wo der Mensch abwesend ist, es um die Natur besser gestellt ist als dort wo der Mensch anwesend ist.
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7 Und Gott der HERR bildete den Menschen, Staub von dem Erdboden, und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens; und der Mensch wurde eine lebendige Seele.

Nachdem das Wasserproblem beseitigt ist, wendet sich der Bericht dem 2. Mangel, dem Menschen zu. Dabei wird kurz und knapp auf den Punkt gebracht, wer und was der Mensch ist: "Staub von dem Erdboden"

Im Gegensatz zum ersten Kapitel in dem das Wort bara verwendet wird, womit betont wird, dass der Mensch als eine bisher ganz neue Schöpfung geschaffen wurde die nur Gott tun kann, wird hier in diesem Kapitel mit dem hebr. Wort "Yatzar", "formen" betont, dass der Mensch aus etwas und nicht aus dem Nichts geschaffen wurde. Das Wort "Yatzar" wird auch für das Formen des Herzens Ps. 33.15, des Auges Ps. 94.9, des Menschen Ps. 119.73 und für die Formung des Herrn Jesu im Mutterschoß Jes. 44.9 verwendet.

Dass der Mensch aus dem Erdboden gebildet ist, betont seinen geringen physischen Wert. Er unterscheidet sich aus materieller Sicht, abgesehen von seiner einzigartigen Wirbelsäule, die den Menschen seinen aufrechten Gang ermöglicht, nicht von den Tieren die ebenfalls aus dem Staub des Erdbodens gemacht sind. Der aufrechte Gang erinnert daran, dass sich der Mensch nach Oben, zu seinem Schöpfer hin orientieren soll.

Ps. 49.13: Aber der Mensch bleibt nicht lange in seinem Glanz; er gleicht dem Vieh, das umgebracht wird

Ps. 49.21: Der Mensch im Glanz, doch ohne Vertsand, ist gleich dem Vieh, das umgebracht wird.

Pred. 3.19: Denn das Schicksal der Menschenkinder und das Schicksal des Viehs ist ein und dasselbe: die einen sterben so gut wie die andern, und sie haben einerlei Odem, und der Mensch hat nichts vor dem Vieh vorraus; denn es ist alles eitel.

Hi. 33.6: auch ich bin vom Lehm genommen. 

und hauchte in seine Nase den Odem des Lebens

Im Gegensatz zu den Tieren wurde dem Menschen, wie durch einen Kuss der Odem des Lebens von Gott in die Nase gehaucht. Dieser Kuss betont die besondere Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Durch ihn wurde dem Menschen mit der Seele auch der Geist eingehaucht, welcher den Menschen erst von den Tieren unterscheidet und durch die der Mensch, in der Schöpfung einzigartige Fähigkeiten und Merkmale besitzt die den Menschen erst zu dem Bilde Gottes machen und befähigen mit Gott Gemeinschaft zu pflegen. Der Vers macht deutlich, dass wahres Mensch sein von Oben verliehen ist. 

Hi. 32.8: Aber der Geist ist es im Menschen und der Odem des Allmächtigen, der sie Verständig macht.

Hi. 33.4: Der Geist Gottes hat mich gemacht, und der Odem des Allmächtigen belebt mich.

Hi. 27.3: Solange noch mein Odem in mir ist und der Hauch Gottes in meiner Nase

Wie Gott dem Menschen, nachdem er diesen aus dem Erdeboden formte, das Leben einhauchte, so hauchte der Herr Jesus seinen Jüngern nach seiner Auferstehung sein eigenes ewiges und himmlisches Auferstehungsleben ein.

Joh. 20.22: Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfanget den Heiligen Geist!

Exkurs: Eine lebendige Seele - das Leben.

In dem 7. Vers werden bereits einige Beziehungen vorgestellt, in die der Mensch von Gott gesetzt wurde. An erster Stelle steht die Beziehung des Menschen zu Gott der ihn geschaffen und ihm seinen Geist verliehen hat. Alle weiteren Beziehungen gründen in der Beziehung zu Gott, da der Mensch ohne der ihm von Gott verliehenen Fähigkeiten gar nicht im stande ist in weitere Beziehungen zu treten. Weitere Beziehungen sind die Beziehung zum Erdboden, Beziehung zur Umwelt, Beziehung zur Arbeit und die Beziehung zu den Tieren. In Vers 21 folgt noch die Beziehung des Menschen zu seinem Nächsten und zum Partner. Die Summe dieser Beziehungen in ihrer vollkommensten Form, wie sie vor dem Fall vorlagen, erfüllen das Leben des Menschen. 

Durch den Sündenfall des Menschen ist die Beziehung des Menschen zu Gott und damit auch jede andere Beziehung, in der der Mensch steht gestört. Die gestörte Beziehung des Menschen zu seinem Schöpfer sowie zu seinem Nächsten, war bei Adam bereits unmittelbar nach dem Sündenfall zu sehen. 

Die Folgen sind aber auch heute täglich zu beobachten. Im Gegensatz zu der, dem Menschen ursprünglich zugedachten Rolle die Schöpfung nach dem Vorbild und dem Wesen Gottes entsprechend zu bewahren und das Leben durch den aktiven Erhalt der Lebensräume zu fördern, wird sie zunehmend verwüstet, Lebensräume zerstört, die Artenvielfalt reduziert und Menschenleben durch Kriege und Morde gewaltsam und vorzeitig beendet oder durch Betrug und Intriegen zerstört. Die Schar an Gesetzen, die Notwengigkeit von Ordnungshütern und Verträgen für jeden noch so kleinen Handel sind Zeugen für die Verdorbenheit der gefallenen Menschheit.

Exkurs: Der 2. Tod - Die Trennung von Gott und allen Beziehungen.

Lehnt ein Mensch in diesem Leben Gott und das, dem Menschen durch den Herrn Jesus angebotene ewige Leben ab, bedeutet dies nach seinem irdischen Tod die völlige Trennung von Gott und damit auch das Ende aller anderen Beziehungen in die der Mensch bisher von Gott gestellt wurde. 

Lk. 20.38: Gott aber ist nicht der Toten, sondern der Lebendigen Gott; denn sie leben ihm alle

Da Gott Licht ist, bedeutet der Tod die ewige und äusserste Finsternis.

Da der Mensch dann auch zu gar nichts mehr in Beziehung steht, bzw. treten kann, erleidet er die Qualen eines völlig sinnbefreiten und leeren Daseins. Ein für den Menschen äusserst quälender Zustand, ohne jeglichem Trost und jeglicher Linderung.

8 Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten, und er setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.

In die bereits vollkommene Schöpfung legte Gott im Osten eines Gebietes namens Eden einen, dem Menschen als Wohnort dienenden Garten an. Dieser Garten wird sich von der restlichen Fauna der Schöpfung optisch nochmals deutlich unterschieden haben und die Sinne des Menschen auf eine, heute unvorstellbaren Weise angesprochen haben.

Der Garten wird an anderer Stelle auch als Garten des Herrn und Garten Gottes bezeichnet. 

1. Mo. 13.10:  Und Lot hob seine Augen auf und sah die ganze Ebene des Jordan, daß sie ganz bewässert war (bevor Jehova Sodom und Gomorra zerstört hatte) gleich dem Garten des Hern

Jes. 51.3: Denn der HERR tröstet Zion, tröstet alle ihre Trümmer; und er macht ihre Wüste gleich Eden, und ihre Steppe gleich dem Garten des HERRN

Hes. 28.13: du warst in Eden, dem Garten Gottes;

Hes. 31.9: Ich hatte ihn schön gemacht in der Menge seiner Schößlinge; und es beneideten ihn alle Bäume Edens, die im Garten Gottes waren.

In Eden, gegen Osten. 

Das Gebiet Eden und der Garten Eden selbst werden neben dem Vers acht, im 1. Buch Mose noch weitere Male deutlich voneinander Unterschieden.

1. Mo. 2.10: Und ein Strom ging aus von Eden, den Garten zu bewässern;

1. Mo. 4.16: Und Kain ging weg von dem Angesicht Jehovas und wohnte im Lande Nod, östlich von Eden.

und er setzte dorthin den Menschen

Sollten die Verse fünf bis acht chronologisch sein, wurde der Mensch geschaffen bevor der Garten angelegt wurde und erst nachdem der Garten angelegt war, in diesen gesetzt. Das bedeutet, dass der Garten eine möglichst geringe Zeit ohne den Menschen war, was ein weiteres Mal die Wichtigkeit des Menschen in der Schöpfung betonen würde. Dass der Mensch erst nach der Fertigstellung des Gartens in ihn gesetzt wurde, zeugt von der Fürsorge Gottes.

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15 Und  Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.

Die Verse 9 bis 14 sind ein Einschub in dem auf geographische Merkmale des Gartens näher eingegangen werden. Sowohl der 8. Vers, der bereits geographische Einzelheiten beinhaltet, als auch der 15 Vers erwähnen, dass der Mensch von Gott in den Garten gesetzt wurde. So kehrt Vers 15 zurück zu Vers 8 und macht deutlich, dass Adam von einem ursprünglich anderen Ort in den Garten hineingesetzt wurde. Seine Aufgabe bestand darin den Garten zu bebauen und zu bewahren. Arbeit durch leibliche Betätigung ist somit ein paradiesischer Segen und geistlicher Dienst für Gott gewesen. 

Die Wurzel des hebr. Wortes für "setzen" lässt die Bedeutung "ruhen" anklingen. Der Garten war für Adam trotz Arbeit, als ein Teil der vollkommenen Schöpfung, ein Ort der Ruhe. Durch die Arbeit des Menschen an dem Garten, wäre der Garten im Laufe der Zeit, optisch dem Wesen des Menschen entsprechend geprägt und verändert worden. Dieser Zustand hätte nichts mit der zerstörten Umwelt gemein gehabt, wie wir sie heute, nach 6000 Jahren Menschenherrschaft kennen, sondern würde den vollkommenden Zustand des Menschen wiederspiegeln.

Die Arbeit im Garten ist mit der, durch einen Fluch erschwerten heutigen Arbeit, wie der Mensch sie seit dem Sündenfall kennt, nicht vergleichbar. Die heutige Arbeit ist mit Mühen und Sorgen verbunden, bringt auch misslingen und ist zudem eine Notwendigkeit zur Anschaffung von lebensnotwendiger Nahrung, während es im Garten Nahrung ohne jegliche Einschränkung gab. Die heutige Arbeit beinhaltet jedoch auch einen Segen für den Menschen, denn überflüssige Zeit und Langeweile führen zu dummen Ideen und sündigem Verhalten.

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16 Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Von jedem Baume des Gartens darfst du nach Belieben essen; 17 aber von dem Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon sollst du nicht essen; denn welches Tages du davon issest, wirst du gewißlich sterben.
Wie die letzte Anweisung im ersten Kapitel betrifft die erste Anweisung an den Menschen im zweiten Kapitel die Nahrung. Hierbei handelt es sich zum ersten Mal um ein, in der Bibel ausdrücklich erwähntes Gebot. Denn die Anwiesung aus dem ersten Kapitel, von allen Bäumen essen zu dürfen wird im zweiten Kapitel um das Gebot ergänzt, nicht von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen. Dass der Mensch von allem nach belieben essen durfte, zeugt ein weiteres Mal von dem Reichtum, der Freigiebigkeit und der Größe der Fürsorge Gottes. Es handelt sich hierbei um eine ausnahmslos vegetarische Nahrung. 
Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: 
Der Mensch war von Anfang an ein vollkommen ausgebildetes Wesen, das von Beginn an selbst sprechen und verstehen konnte was zu ihm gesagt wurde

Erschaffung der Frau

18 Und Gott der Herr sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Hilfe machen, seines Gleichen.

Mit der Frau wird das zweite mal in diesem Schöpfungsbericht ein Mangel erwähnt. In Vers fünf war es der Mensch der fehlte um den Erdboden zu bebauen. In Vers 18 ist es die Frau die dem Menschen fehlt. Auf diese Weise betont der Schöpfungsbericht die Wichtigkeit des Menschen. Auf gleiche Weise wird nun mit dem fehlen der Frau aufgezeigt wie wichtig die Frau ist. Im zusammenhang mit der fehlenden Frau wird das erste Mal, das etwas nicht gut war. 

Wie der Mensch als Krone der Schöpfung als letztes geschaffen wurde und seine besondere Stellung in der Schöpfung betont, betont die Erschaffung der Frau nach dem Mann, die besondere Stellung der Frau, als die Krone des Mannes.

Spr. 12.4: Eine wackere Frau ist ihres Mannes Krone, ...

Hilfe:  Mit dem hebr. Wort für "Hilfe", "eizer" wird auch Gott selbst, im Alten Testament, insgesamt 14 mal als Hilfe bezeichnet Ps.20,3; 33,20; 46,2; 70,6; 115,9.10.11; 124,8; 146,5.
 
"seines Gleichen" wörtl. "eine Hilfe als vor ihm" hebr. "kenegdo". Diesr Ausdruck wird das Offensichtliche, das vor einem stehende, deutlich erkennbare betont. Gott schuf mit Eva jemanden den Adam voll und ganz sehen, kennen und verstehen konnte. Die Frau, als Gehilfin sollte den Mann physisch, sozial und geistlich entsprechen. Ihn sowohl ergänzen als auch Ähnlichkeiten aufweisen.
 
Gehilfin ..., seines Gleichen. 
 
"eizer"..."kenegdo":
  • Eine zu ihm passende Hilfe
  • Ihm würdig
  • ihm entsprechend
  • sein Gegenüber
Und Gott der Herr gebot dem Menschen und sprach: Der Mensch war von Anfang an ein vollkommen ausgebildetes Wesen, das von Beginn an selbst sprechen und verstehen was zu ihm gesagt wurde. 
 
19 Und Gott der Herr bildete aus dem Erdboden alles Getier des Feldes und alles Gevögel des Himmels, und er brachte sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen würde; und wie irgend der Mensch ein lebendiges Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein.

Nach dem Gott den Beschluß fällte Adam eine Gehilfin zu machen, wird die Aufmerksamkeit Adams sowie des Lesers in einem weiteren Einschub, zunächst auf die Tiere gelenkt. Die Tiere wurden zu Adam gebracht, dass Adam nicht selbst zu den Tieren gehen musste, betont die herrschaftliche Würde des Menschen. Das Vieh wird erst bei der Namensgebung selbst erwähnt. Die Namensgebung der ihm unterstellten Tiere, ist die erste herrschaftlichen Amtshandlung, die Adam noch am Tag seiner Erschaffung vollzog. 

Im ersten Teil des Satzes klingt eine freudige Erwartung von Seiten Gottes, auf den Moment mit, an dem der Mensch endlich seine Herrschaft antritt und wie er die Tiere nennen würde. Die zweite Hälfte des Satzes betont nochmals die Ernsthaftigkeit der Herrschaft, die ihm von Gott verliehen wurde. Die Namen, die Adam den Tieren geben würde, gelten nicht nur für Adam sondern für die ganze Welt. Sie sind Universell gültig.

Mit den Tieren, die zu Adam gebracht wurden, wird das Vieh aber nicht aufgezählt weil es bereits im Garten Eden anwesend war und daher nicht erst zu Adam gebracht werden musste.

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20 Und der Mensch gab Namen allem Vieh und dem Gevögel des Himmels und allem Getier des Feldes. Aber für Adam fand er keine Hilfe seines Gleichen.

Als der Mensch mit der Ausübung seiner Herrschaft über das Tierreich anfing, indem er den Tieren Namen gab war Eva nicht beteiligt. Die Namensgebung zeugt von der Fähigkeit, die Tiere und ihre Eigenheiten zu erkennen und zu unterscheiden. Eine einzigartige Fähigkeit in der Schöpfung, die der Mensch durch den, ihm von Gott eingehauchten Geist verliehen wurde und ihn erst von der übrigen Schöpfung unterscheidet. 

Während alle Tiere an Adam vorbeizogen, erkannte Adam, dass es alle Tiere jeweils zu zweit gab und ihm offensichtlich etwas fehlte. Somit war die Namensgebung der Tiere mit einer Lehre für Adam verbunden, an der er erkannte, dass er im Gegensatz zu den Tieren weder ein Gegenstück hatte, noch unter den Tieren ein Gegenstück für ihn gefunden werden konnte. Er war zu dem Zeitpunkt noch nicht vollständig. 

Auf diese Weise wusste Adam anschließend auch Eva besser zu schätzen und sich an ihr zu erfreuen. An dem Freudenlied, das er sang, als er Eva zum ersten mal sah, wird deutlich, wie sehr ihm seine Gehilfin fehlte.

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21 Und Gott der Herr ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloß ihre Stelle mit Fleisch;   

Bei der Erschaffung der Frau handelt es sich offensichtlich um die erste Operation der Welt 

Da lies Gott einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, 

Jetzt erst, nachdem Adam bewusst wurde, dass ihm etwas fehlt, macht Gott sich daran Adam eine Gefährtin zu machen. Diesen tiefe Schlaf würde heute als Narkose bezeichnet werden.  

Und er nahm eine seiner Rippen 

In den Knochen sind Stammzellen vorhanden deren Erbinformationen zum Clonen verwendet werden können. Zum gestalten des weiblichen Geschlechts musste Gott nichts neues erschaffen, sondern lediglich das Y-Chromosom des Mannes entfernen und das bereits vorhandene X-Chromosom duplizieren. Im hebr. Text steht hier nicht das hebr. Wort für Rippe sondern für Seite. Das bedeutet das Eva aus einem nicht weiter bezeichneten Teil Adams geschaffen wurde.

und verschloss ihre Stelle mit Fleisch. 

Adams Körper, wurde offensichtlich wie in einem chirurgischen Eingriff geöffnet und nach dem Eingriff sofort wieder verschlossen. Die Information, dass Adams Körper wieder verschlossen wurde betont, dass es sich bei dem Bericht über den Ursprung der Frau um mehr als einen sinnbildlichen Bericht handelt. Denn das Verschließen des Körpers Adams wäre nicht nötig gewesen, wenn aus dem Inneren Adams nichts entnommen worden wäre.

Die Erschaffung der Frau aus Adams Seite ein Bild für den Herrn Jesus und die Gemeinde. 

Joh. 19.34: sondern einer der Kriegsknechte durchbohrte seine Seite mit einem Speer, und alsbald floß Blut und Wasser heraus.

Offb. 19.7: Laßt uns fröhlich sein und frohlocken und ihm Ehre geben; denn die Hochzeit des Lammes ist gekommen, und sein Weib hat sich bereitet.

Offb. 21.9: Und es kam einer von den sieben Engeln, welche die sieben Schalen hatten, voll der sieben letzten Plagen, und redete mit mir und sprach: Komm her, ich will dir die Braut, das Weib des Lammes zeigen.

Eph. 5.25: Ihr Männer, liebet eure Weiber, gleichwie auch der Christus die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat,

22 und Gott der Herr baute aus der Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, ein Weib, und er brachte sie zu dem Menschen.
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23 Und der Mensch sprach: Diese ist einmal Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleische; diese soll Männin heißen, denn vom Manne ist diese genommen.
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24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seinem Weibe anhangen, und sie werden ein Fleisch sein.
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25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und sie schämten sich nicht.
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