Der Thron Gottes

1 Nach diesem sah ich: und siehe, eine Tür war aufgetan in dem Himmel, und die erste Stimme, die ich gehört hatte wie die einer Posaune mit mir reden, sprach: Komm hier herauf, und ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muß.
eine Tür war aufgetan in dem Himmel,

Die Tür zum Himmel war bis zu dem Kreuzestod des Herrn auf Golgatha für den Menschen verschlossen gewesen. Als der Herr am Kreuz für die Sünden der Menschen starb, wurde diese Tür, der Zugang zu Gott für jene Menschen, die den Opfertod des Herrn Jesus für sich in Anspruch nehmen geöffnet. Dies wurde auch in Jerusalem für die Menschen durch ein sichtbares Zeichen symbolisiert, als der Scheidevorhang zum Allerheiligsten im Tempel von oben nach unten zeriss.

Mt. 27.50,51: Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen,

ich werde dir zeigen, was nach diesem geschehen muß

Offb. 1.19 Schreibe nun, was du gesehen hast, und was ist, und was nach diesem geschehen wird.

Mit Kapitel 4 der Offenbarung fängt der dritte und letzte Teil des Buches der Offenbarung an. Die Worte "was du gesehen hast" meinen den ersten Teil der Offenbarung, der in Kapitel 1 der Offenbarung wiedergegeben ist und in welchem Johannes die Erscheinung des Herrn Jesus detailliert beschreibt. Der zweite Teil, der mit "was ist" eingeleitet wurde, beinhaltet die sieben Sendschreiben, die in den Kapiteln 2 & 3 wiedergegeben sind. Die sieben Sendschreiben beschreiben den gegenwärtigen kirchengeschichtlichen Zeitabschnitt. Dieser endet mit der Entrückung der Gemeinde. "Was nach diesem geschehen muß" beinhaltet die zukünftigen Ereignisse nach der Entrückung der Gemeinde. Sie werden ab Kapitel 4 der Offenbarung beschrieben.

In Kapitel 4 der Offenbarung sieht Johannes Gott vor allem als den Schöpfer der dieseitigen und jenseitigen Welt

Offb. 4.11 Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.

Im 5. Kapitel sieht Johannes Gott nicht als Schöpfer, sondern als den Retter der Welt, der Mensch geworden ist um die Welt zu erlösen. Auch für die Erlösung gilt, wie für die Schöpfung, dass der Vater die Erlösung beschloßen und geplant und der Sohn die Pläne des Vaters, zur Erlösung der Welt ausgeführt hat.

Offb. 5.9 Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast für Gott erkauft, durch dein Blut, aus jedem Stamm und Sprache und Volk und Nation,

Im 6. Kapitel beginnt der Herr Jesus, die sieben Siegel des Buches des göttlichen Gerichts über die abtrünnige Welt zu öffnen. Das Buch hat der Herr im 5. Kapitel aus der Rechten Hand Gottes erhalten hat. Mit dem Erhalt des Buches wird der Herr Jesus vom Erlöser zum Richter der Welt für all jene Menschen, die das Erslösengswerk abgelehnt haben. Auch hier führt also der Sohn das Gericht des Vaters aus.

Offb. 6.1 Und ich sah, daß das Lamm eines von den sieben Siegeln öffnete, und ich hörte eines von den vier lebendigen Wesen wie mit Donnerstimme sagen: Komm und sieh!

2 Alsbald war ich im Geiste; und siehe, ein Thron stand in dem Himmel, und auf dem Throne saß einer.

Dass Johannes den Thron Gottes sehen konnte bedeutet, dass Johannes direkt in das Allerheiligste des himmlischen Tempels entrückt wurde. Seine Entrückung unmittelbar nach den Schilderungen der sieben Sendschreiben, markiert auch denZeitpunkt der Entrückung der Gemeinde am Ende der Kirchengeschichte und damit zugleich unmittelbar vor den Gerichten Gottes über die Welt, die ab Kapitel 6 beschrieben werden.

Offb. 3.10 Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen.

und auf dem Throne saß einer

Die Bibel lehrt wiederholt, dass kein Mensch Gott sehen und dies überleben kann.

2. Mo. 33.20 Und er sprach: Du vermagst nicht mein Angesicht zu sehen, denn nicht kann ein Mensch mich sehen und leben.

1. Tim. 6.16 der allein Unsterblichkeit hat, der ein unzugängliches Licht bewohnt, den keiner der Menschen gesehen hat noch sehen kann, welchem Ehre sei und ewige Macht! Amen

Dennoch gibt es auch im alten Testament zahlreiche Berichte von und über Menschen, die Gott gesehen und es auch überlebt haben. 

2. Mo. 24.10,11 und sie sahen den Gott Israels; und unter seinen Füßen war es wie ein Werk von Saphirplatten und wie der Himmel selbst an Klarheit. Und er streckte seine Hand nicht aus gegen die Edlen der Kinder Israel; und sie schauten Gott und aßen und tranken.

Jes. 6.5 Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.

Dass diese Menschen Gott ohne zu sterben sehen konnten, ist darin begründet, dass Gott sich auch diesen Menschen bereits in der Gestalt des Sohnes offenbarte. In der Gestalt des Sohnes offenbart sich Gott den Menschen auf eine Weise, die sie sowohl sehen, als auch ertragen können. Wie Johannes hier, wird zukünftig auch die übrige Geimeinde den dreienen Gott in vollkommener Weise im Sohn, im Herrn Jesus im Himmel offenbart sehen. 

Kol. 1.15 welcher das Bild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Schöpfung.

Kol. 2.9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig;

Joh. 1.18 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Joh. 10.30 Ich und der Vater sind eins.

Das Wort "Thron" kommt in der Offenbarung über 40 Mal vor.

3 Und der da saß, war von Ansehen gleich einem Jaspisstein und einem Sardis, und ein Regenbogen war rings um den Thron, von Ansehen gleich einem Smaragd.

Nicht alle Edelsteine haben im Altertum dieselben Namen wie heute gehabt. Der heute als Jaspis bekannte Stein ist lediglich ein Halbedelstein. Im Altertum handelte es sich bei einem Jaspis um einen Diamanten

Offb. 21.11Und ihr Lichtglanz gleicht dem köstlichsten Edelstein, wie ein kristallheller Jaspis.

Der Diamant ist sowohl der kostbarste als auch härteste Edelstein. Diamanten haben die Eigenschaft, dass sie alles schneiden bzw. schleifen können, selbst aber jedem anderen Material standhalten. Diese bildliche Umschreibung gibt Gottes Wesen wieder. Gott ist die höchste Instantz. Gott kann von niemanden beurteilt oder zur Rechenschaft gezogen werden. Stattdessen muss sich vor Gott alles beugen. 

Der Sardis (sard = rot) ist ein rötlicher Edelstein, der an das Blut erinnert.

Der Regenbogen erinnert an den Bund mit Noah: Gott steht auch im kommenden Gericht zu seinen Zusagen. Der Regenbogen gleicht mit seiner grünen Farbe einem Smaragd; der hebr. Begriff bedeutet „Blitzstein“. Grün ist das Symbol für die Erneuerung zu Beginn des 1000jährigen Reiches. In 2. Sam. 23 beschreibt König David die Wiederkunft des Herrn.

2. Sam 23.4der ist wie das Licht am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken, wenn durch ihren Glanz das junge Grün nach dem Regen aus der Erde sproßt.“

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4 Und rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste, bekleidet mit weißen Kleidern, und auf ihren Häuptern goldene Kronen.

vierundzwanzig Ältesten

Die vierundzwanzig Ältesten repräsentieren das alt- und neutestamentliche Volk Gottes, dass sich nach der Entrückung im Himmel befinden wird.

1. Thess. 4.15-17 Denn dieses sagen wir euch im Worte des Herrn, daß wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. Denn der Herr selbst wird mit gebietendem Zuruf, mit der Stimme eines Erzengels und mit der Posaune Gottes herniederkommen vom Himmel, und die Toten in Christo werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und also werden wir allezeit bei dem Herrn sein.

In 1. Chr. 24 & 25 teilte König David die Priester in 24 Priesterklassen ein, von denen je eine Klasse zweimal im Jahr für je eine Woche im Tempel diente. Diese Einteilung hatte bis in die neutesamentliche Zeit Gültigkeit.

Lk. 1.5,8,9 Es geschah aber, als er in der Ordnung seiner Abteilung den priesterlichen Dienst vor Gott erfüllte, traf ihn, nach der Gewohnheit des Priestertums, das Los, in den Tempel des Herrn zu gehen, um zu räuchern.

und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste

Mt. 19.28 Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auch ihr werdet in der Wiedergeburt, wenn der Sohn des Menschen sitzen wird auf seinem Throne der Herrlichkeit, auf zwölf Thronen sitzen und richten die zwölf Stämme Israels.

Offb. 2.26 Und wer überwindet und meine Werke bewahrt bis ans Ende, dem werde ich Gewalt über die Nationen geben;

Offb. 3.21 Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Throne zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater gesetzt habe auf seinen Thron.

bekleidet mit weißen Kleidern,

Offb. 1.5,6 und von Jesu Christo, welcher der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde! Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blute, und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Offb. 3.5 Wer überwindet, der wird mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buche des Lebens und werde seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.

Offb. 22.14 Glückselig, die ihre Kleider waschen, auf daß sie ein Recht haben an dem Baume des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen! 

5 Und aus dem Throne gehen hervor Blitze und Stimmen und Donner; und sieben Feuerfackeln brannten vor dem Throne, welche die sieben Geister Gottes sind.
Blitze und Stimmen und Donner sind allesamt ein Bild für den Zorn Gottes über die Sünde.

Ps. 18.13-15 und der HERR donnerte im Himmel, der Höchste ließ seine Stimme erschallen, Hagel und Feuerglut. Und er schoß seine Pfeile und zerstreute sie, schleuderte Blitze und schreckte sie. Da sah man Wasserbäche, und die Gründe des Erdbodens wurden aufgedeckt von deinem Schelten, o HERR, von dem Schnauben deines grimmigen Zorns!

1. Mo. 3.24 Und er vertrieb den Menschen und ließ östlich vom Garten Eden die Cherubim lagern mit dem gezückten flammenden Schwert, zu bewahren den Weg zum Baume des Lebens.

2. Mo. 19.16 Als nun der dritte Tag kam und es noch frühe war, erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dicke Wolke auf dem Berg und der Ton einer sehr starken Posaune. Da erschrak das ganze Volk, das im Lager war.

und sieben Feuerfackeln brannten vor dem Throne,

Feuer spricht von göttlichem Gericht. 

Mt. 3.11,12 Ich taufe euch mit Wasser zur Buße; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, so daß ich nicht gut genug bin, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch im heiligen Geist und mit Feuer taufen. Er hat die Wurfschaufel in seiner Hand und wird seine Tenne gründlich reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln; die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer. 

Im alttestamentlichen Tempel wurde der Heilige Geist durch den siebenarmigen Leuchter dargestellt. Es handelt sich dabei um ein Symbol für den Heiligen Geist, der den gläubigen Menschen schon heute das himmlische Licht vermittelt und zu orientieren hilft. Das Bild des Heiligen Geistes mit sieben Armen, weist auf die vollkommene Vielfalt seiner Wirkungsweise hin. Diese Wirkungsweisen werden in Jes. 11 aufgefächert.

Jes. 11.2 Und auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Kraft, der Geist der Erkenntnis und Furcht des HERRN;

Wenn Gott wirkt, ist der Heilige Geist auch immer anwesend, so auch bei dem zukünftigen Gericht nach der Gnadenzeit. Das es sieben Feuerfackeln sind, betont die Vollkommheit des Gerichtes.

Hes. 1.13 Und die Gestalt der lebendigen Wesen: ihr Aussehen war wie brennende Feuerkohlen, wie das Aussehen von Fackeln. Das Feuer fuhr umher zwischen den lebendigen Wesen; und das Feuer hatte einen Glanz, und aus dem Feuer gingen Blitze hervor.

6 Und vor dem Throne wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall; und inmitten des Thrones und um den Thron her vier lebendige Wesen, voller Augen vorn und hinten
wie ein gläsernes Meer

Bei dem gläsernen Meer handelt es sich um das riesige Waschbecken vor dem Tempel in Jerusalem. Das Waschbecken diente dazu, dass die Priester sich dort die Hände und Füsse wuschen bevor sie in das Heiligtum eintraten. 

1. Kö. 7.23-26 Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem einen Rande bis zu seinem anderen Rande, gerundet ringsum, und fünf Ellen seine Höhe; und eine Schnur von dreißig Ellen umfaßte es ringsum. Und unterhalb seines Randes umgaben es Koloquinthen ringsum, zehn auf die Elle, das Meer ringsum einschließend; der Koloquinthen waren zwei Reihen, gegossen aus einem Gusse mit demselben. Es stand auf zwölf Rindern: drei wandten sich gegen Norden, und drei wandten sich gegen Westen, und drei wandten sich gegen Süden, und drei wandten sich gegen Osten; und das Meer war auf denselben, oben darüber, und alle ihre Hinterteile waren nach innen gekehrt. Und seine Dicke war eine Handbreit, und sein Rand wie die Arbeit eines Becherrandes, wie eine Lilienblüte; es faßte zweitausend Bath.

Für das Waschbecken vor der Stiftshütte stellten die Frauen Mose ihre Spiegel zur Verfügung. Diese bestanden aus polierter Bronze, so dass man sich darin Spiegeln konnte. In Jak. ist zu lesen, dass die Bibel wie ein Spiegel ist.

Jak. 1.23.24 Denn wenn jemand ein Hörer des Wortes ist und nicht ein Täter, der ist einem Manne gleich, welcher sein natürliches Angesicht in einem Spiegel betrachtet. Denn er hat sich selbst betrachtet und ist weggegangen, und er hat alsbald vergessen, wie er beschaffen war.

Durch das Lesen in der Bibel erkennt der Mensch seinen eigenen inneren Zustand. Sie zeigt dem Leser auf, was mit ihm nicht stimmt, so dass er seine, ihm durch das Bibellesen bewusst gewordenen Sünden vor Gott bringen und bekennen kann. 

1. Joh. 1.9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, daß er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Das Waschbecken symbolisert also die Möglichkeit von unseren Sünden reingewaschen zu werden.

vier lebendigen Wesen Bei den lebendigen Wesen handelt es sich um Cherubim-Engel. Diese vier Wesen an Gottes Thron werden auch in Hes. 1 beschrieben

Hes. 1.5-10 Und aus seiner Mitte hervor erschien die Gestalt von vier lebendigen Wesen; und dies war ihr Aussehen: Sie hatten die Gestalt eines Menschen. Und jedes hatte vier Angesichter, und jedes von ihnen hatte vier Flügel. Und ihre Füße waren gerade Füße, und ihre Fußsohlen wie die Fußsohle eines Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick von leuchtendem Erze. Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier Seiten; und die vier hatten ihre Angesichter und ihre Flügel. Ihre Flügel waren verbunden einer mit dem anderen; sie wandten sich nicht, wenn sie gingen: Sie gingen ein jeder stracks vor sich hin. Und die Gestalt ihres Angesichts war eines Menschen Angesicht; und rechts hatten die vier eines Löwen Angesicht, und links hatten die vier eines Stieres Angesicht, und eines Adlers Angesicht hatten die vier.

Bei Cherubim-Engeln handelt es sich um Thronengel, die den Thron Gottes bewachen. Auch bei den Engeln, die den Eingang zum Garten Eden bewachten, nachdem Adam und Eva diesen verlassen mussten, handelte es sich um Cherubim.

1. Mo. 3.24 und er trieb den Menschen aus und ließ lagern gegen Osten vom Garten Eden die Cherubim und die Flamme des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewahren.

Im Tempel waren diese Cherubim auf dem Scheidevorhang der den Zugang zum Allerheiligsten versperrte abgebildet. Dieser Vorhang zeriss in dem Moment des Todes des Herrn, was symbolisch ausdrückte, dass der Zorn Gottes über die Sünde durch das Werk des Herrn am Kreuz besämpftigt ist.

Mt. 27.50,51 Jesus aber schrie wiederum mit lauter Stimme und gab den Geist auf. Und siehe, der Vorhang des Tempels zerriß in zwei Stücke, von oben bis unten; und die Erde erbebte, und die Felsen zerrissen,

Und alle Menschen, die den Tod des Herrn Jesus für sich in Anspruch nehmen, in Gottes Gegenwart treten dürfen. 

2. Kor. 5.21 Denn er hat den, der von keiner Sünde wußte, für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden

Hebr. 4.14-16 Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der die Himmel durchschritten hat, Jesus, den Sohn Gottes, so lasset uns festhalten an dem Bekenntnis! Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der kein Mitleid haben könnte mit unsren Schwachheiten, sondern der in allem gleich wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. So lasset uns nun mit Freimütigkeit hinzutreten zum Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit erlangen und Gnade finden zu rechtzeitiger Hilfe!

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7 Und das erste lebendige Wesen war gleich einem Löwen, und das zweite lebendige Wesen gleich einem Kalbe, und das dritte lebendige Wesen hatte das Angesicht eines Menschen, und das vierte lebendige Wesen war gleich einem fliegenden Adler.

Diese vier Lebewesen repräsentieren bestimmte Merkmale der Regierung Gottes. Sie lassen sich auch den vier Evangelien zuordnen, in denen die Grundzüge Gottes aufleuchten.

Der Löwe repräsentiert die Majestät Gottes und betont, dass Gott in seiner Herrschaft alle seine ewigen Ratschlüsse gewiss zum Abschluss bringen wird.

Spr. 30.30 Der Löwe, der stärkste unter den Tieren, kehrt vor niemand um; Der Löwe lässt sich dem Matthäusevangelium zuordnen, in dem der Herr Jesus als der König Israels vorgestellt wird. 

Das Kalb lässt sich dem Markusevangelium zuordnen, in dem der Herr als der unermüdliche Knecht vorgestellt wird. Das Wort "und" kommt mit über Tausend Malen in keinem anderen Buch der Bibel häufiger vor und reiht einen Dienst des Herrn an den anderen. Das Kalb oder der Stier betont Gottes unermüdliches Wirken in der Welt.

Joh. 5.17 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.

Im neun Testament kommt das Wort "móschos", das sowohl Kalb als auch Stier lauten kann noch fünf weitere Male vor. Drei Mal im Lukasevangelium und zwei Mal im Hebräerbrief. Dabei kommt es immer in Zusammenhang einer Schlachtung vor. 

Der Adler, der Herrscher des Himmels, kann in einer Höhe von 3 Kilometern nicht nur die Landschaft kilometerweit überblicken, sondern aus dieser Entfernung sogar noch Tiere in der Größe einer Maus erspähen. In dieser Höhe ist der Adler selbst, für den menschlichen Beobachter am Boden, kaum mehr zu erkennen. Der Adler steht für die Allwissenheit Gottes, der im Himmel thront und dessen Blick nichts entgeht.

Mt. 10.30 an euch aber sind selbst die Haare des Hauptes alle gezählt.

Der Adler kann dem Johannesevangelium zugerordnet werden, das die Gottheit des Herrn Jesus aufzeigt. Es beginnt ohne Geschlechtsregister oder Geburtsgeschichte, sondern wie das 1. Buch Mose mit "Im Anfang". Zeitlich ist es sogar vor dem ersten Vers des 1. Buch Mose anzuordnen. Der Mensch, das mit Abstand intelligenteste Lebewesen kann dem Lukasevangelium zugeordnet werden. Im Lukasevangelium wird die Menschwerdung des Herrn Jesus am stärksten betont und so wird schon die Geburt des Herrn in diesem Evangelium am ausführlichsten beschrieben. Der Herr Jesus gab den Menschen in seinem Leben ein unerreichbares Beispiel für ein gottesfürchtiges Leben. Gottesfurcht wiederum ist die Quelle aller Weisheit.

Spr. 9.10 Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und die Erkenntnis des Heiligen ist Verstand.

Das Angesicht des Menschen symbolisert die Weisheit Gottes, mit der Gott in dieser Welt regiert und seine ewigen Ratschlüsse zum Abschluss bringt. Diese Gesichter symbolisieren aber nicht nur die Mermale der Regierung Gottes in der bisherigen Gnadenzeit. Für die zukünftigen Gerichte betonen diese Gesichter auch, dass das Gericht:

  • Ein königl. Gericht sein wird und gewiss bis zum Schluss ausgeführt werden wird. (Löwe)

  • Ausdauernd sein wirde, wie die Arbeit eines Stieres. 

  • Ein gerechtes Gericht sein wird. Das Gericht spiegelt Gottes Weisheit wieder. (Mensch)

  • Plötzlich, präzise und vom Himmel her eintreffen wird.(Adler)

Jes. 43.9-13: Gedenket des Anfänglichen von der Urzeit her, daß ich Gott bin, und sonst ist keiner, daß ich Gott bin und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde, und von alters her, was noch nicht geschehen ist; der ich spreche: Mein Ratschluß soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun; der ich einen Raubvogel rufe von Osten her, aus fernem Lande den Mann meines Ratschlusses. Ich habe geredet, und werde es auch kommen lassen; ich habe entworfen, und werde es auch ausführen.  Höret auf mich, ihr Trotzigen, die ihr fern seid von Gerechtigkeit! Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht, sie ist nicht fern, und mein Heil zögert nicht; und ich gebe in Zion Heil, und Israel meine Herrlichkeit.

Auch in Hes. 1 werden vier Wesen mit jeweils vier Gesichtern an Gottes Thron beschrieben, wobei es sich auch dort jeweils um das Gesicht eines Löwen, Kalbs, Adlers und Menschen handelt. Der Adler, als König der Lüfte stellt den Repräsentanten aller himmelbewohnenden Tiere. Der Löwe repräsentiert alle wilden Tiere und der Stier alle zähmbaren Haustiere. Hinzu kommt der Mensch als Herrscher über die gesamte Schöpfung. Dieser repräsentiert Gott in der Schöpfung. Einen Repräsentanten der Wasserlebenwesen wird unter den Gesichtern nicht gefunden.

Der Leviathan, der Herrscher der Weltmeere repräsentiert die im Wasser lebenden Tiere. Er ist ein symbolisches Bild für den Satan, der über die gefallene Menschheit, das Völkermeer regiert. (Vgl. 1. Mo. 1.21)

8 Und die vier lebendigen Wesen hatten, ein jedes von ihnen für sich, je sechs Flügel; ringsum und inwendig sind sie voller Augen, und sie hören Tag und Nacht nicht auf zu sagen: Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!
Heilig, heilig, heilig, Herr, Gott, Allmächtiger, der da war und der da ist und der da kommt!

Heilig, ... Herr, Gott, Allmächtiger, der da war 

Heilig, ... Herr, Gott, Allmächtiger, der da ist 

Heilig, ... Herr, Gott, Allmächtiger, der da kommt!

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9 Und wenn die lebendigen Wesen Herrlichkeit und Ehre und Danksagung geben werden dem, der auf dem Throne sitzt, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit,
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10 so werden die vierundzwanzig Ältesten niederfallen vor dem, der auf dem Throne sitzt, und den anbeten, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und werden ihre Kronen niederwerfen vor dem Throne und sagen:
vierundzwanzig Ältesten 
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11 Du bist würdig, o unser Herr und unser Gott, zu nehmen die Herrlichkeit und die Ehre und die Macht; denn du hast alle Dinge erschaffen, und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden.

denn du hast alle Dinge erschaffen

Der Herr Jesus hat die Pläne und Ratschlüsse des Vaters ausgeführt:

1. Kor. 8.6b … Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn.; 

Röm. 11.36 Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge,

Hebr 1.2 durch ihn (den Herrn Jesus) hat er (Gott der Vater) auch die Welten geschaffen;

und deines Willens wegen waren sie und sind sie erschaffen worden

Gott der Vater hat die Schöpfung geplant und entworfen:

1. Kor. 8.6a so gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn;

Die Anbetung bezieht sich also sowohl auf den Vater als auch auf den Sohn und so spricht dieser Vers eindeutig von der Dreieinigkeit Gottes.

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