Die Folgen des Sündenfalls
Wie die Schlange ankündigte wurden ihnen die Augen geöffnet. Die Erkenntnis die sie erlangten war allerdings nicht die, die sie zu erlangen erhofften. Statt nun wie Gott zu sein, erkannten sie an sich selbst etwas Verwerfliches was, in ihrem nackten Zustand der bisher ein Zeichen ihrer vollkommenen Reinheit war, Schamgefühle auslöste. Dieses Gefühl war so stark, das in ihnen das Bedürfnis aufkam ihre Geschlechtspatien zu bedecken, obwohl sie gar nicht anders gewohnt waren, als nackt zu sein.
Ebenso wie sie in ihren geistlich toten Zustand nicht mehr im stande sind das Gute zu tun, sind sie ebenfalls nicht mehr in der Lage geistlich lebende Nachkommen zu zeugen weshalb in 1. Mo. 5.3 die Nachkommen Adam nicht mehr als im Gleichnis Gottes sondern als im Gleichnis Adams bezeichnet werden. Das zeugt davon wie tief die Sünde in ihnen verankert ist.
1. Mo. 5.3: Und Adam lebte 130 Jahre und zeugte einen Sohn in seinem Gleichnis, nach seinem Bilde, und gab ihm den Namen Seth.
und sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen.
Der Versuch ihre sündhafte Natur durch Kleider zu verdecken ist ein Bild für die vergeblichen Versuche der Menschen sich aus eigener Kraft und eigenen Werken aus ihrer derzeitigen Situation zu erretten. In Vers 10 sagt Adam, er verstecke sich, weil er Nackt sei, obwohl er zu dem Zeitpunkt schon seine selbstgemachte Schürze trägt. Seine selbstgemachten Kleider halfen ihm nicht ein Stück weiter.
Wie Gott am ersten Tag das Licht in die Finsternis rief, so ruft Gott jetzt auch den, in geistliche Finsternis gefallenen Menschen. Gott wusste von dem Fall des Menschen bereits seitdem er stattgefunden hat. Ebenso wusste Gott auch genau wo sich die Menschen versteckt hielten und wie er Adam rufen musste, so, dass Adams Gewissen geweckt würde und er gegen seinen natürlichen drang zur Finsternis umkehren und in Gottes Gegenwart treten würde. Hätte Gott Adam seinem Willen überlassen ohne ihn zu rufen, dann wäre Adam in der Finsternis geblieben.
Joh. 6.44: Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Gott ruft den Menschen so, dass der Mensch in Gottes Licht gestellt wird, sich im Licht sieht und vor Gott Bekenntnis ablegt.
Ps. 90.8: Du hast unsere Missetaten vor dich hingestellt, unsere verborgenen Sünden in das Licht deines Angesichts.
Adam gestand seine Missetat zwar, allerdings nicht ohne dem Versuch, seine Schuld abzuschwächen indem er zuerst Gott indirekt eine Mitschuld unterstellt, in dem er Gott daran erinnert, das er es war, der Adam die Frau gab. Anschließend gibt er seiner eigenen Frau direkt eine Mitschuld. Zum Schluss erst gestand er: und ich aß!
Auf diese Weise versucht sich der Verbrecher selbst zum Opfer zu machen. Ein ähnliches Verhalten ist auch bei Kain, nach dem Mord seines Bruders zu beobachten. Das zeigt wie schnell und tief sich die Sünde im Menschen festgestzt hat. Der Mensch hat nun zwar die Erkenntnis des Guten und Bösen, d.h. er kann von nun an auch Böses ersinnen, dem Bösen aber auch nicht widerstehen. Anstatt in der ihm von Gott zugeteilten Stellung als Repräsentant in der Schöpfung über die selbige zu herrschen, hat der Mensch nun alle Hände voll zu tun, das eigene, in ihm inne wohnende Böse, das über ihn zu herrschen versucht unter Kontrolle zu halten.
Des Weiteren zeigt das Verhalten Adams, wie sehr die Beziehung der Menschen zu Gott und zueinander von Beginn des Falls an gestört war. So musste auch Eva gerade erfahren das Adam nicht mehr der Mann ist, den Eva kannte bevor sie von dem Baum gegessen haben.
Spr. 28.13: Wer seine Missetaten verheimlicht, dem wird es nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.
1. Joh. 1.8,9: Wenn wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns; wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Im Gegensatz zu den Menschen stellt Gott der Schlange keine Fragen. Gott hat nicht die Absicht gehabt, die Schlange zu überführen und zur Buße zu führen. Für die Schlange gab es nur das göttliche Gericht. Die Urteilsverkündigung verläuft somit in der entgegengesetzten Reihenfolge als die Befragung
Der Fluch der Sünde liegt auf der ganzen Schöpfung, die Schlange trägt aber einen größeren Fluch als alle anderen Tiere.
Röm. 8.22 Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in den Wehen liegt bis jetzt.
Die Schlange hat den Menschen dazu verführt sich zu selbst zu erhöhen, so liegt ihre Strafe darin, selbst erniedrigt zu leben.
Mt. 23.12; Lk 18.14: Wer sich aber selbst erhöht der wird ernidrigt werden, und wer sich selbst erniedrigt der wird erhöht werden.
Die Sünden erscheinen oft begehrenswert, doch ziehen sie immer Leid, Schmerz und Mühsahl nach sich.
Der Auftrag Gottes 1. Mose. 1.28 sich zu mehren und die Erde zu bevölkern wurde nach dem Sündenfall um ein vielfaches erschwert. Zur Steigerung der Schmerzempfindlichkeit muss sich in dem Körper der Menschen ein Wandel durchzogen haben. Schmerzübermittelnde Nervenbahnen müssen hinzugekommen oder ihre Dichte zugenommen haben. Ein solcher Wandel betraf die gesamte Schöpfung, denn auch die zuvor vegetarischen Tiere müssen ein Wandel ihres Gebisses sowie Verdauungtragtes erfahren haben.
und nach deinem Manne wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen.
Das Verlangen der Frau den Mann zu dominieren gipfelt heute in der Emanzipationsbewegung. Der letzte Teil des Verses sagt vorraus, dass der Emanzipationprozess niemals zu einem zufriedenstellenden Ergebniss für seine Anhänger kommen wird und die Frauen weiterhin von den Männern beherrscht und unterdrückt werden, wie es nach wie vor, auch heute noch in den meisten Teilen der Welt der Fall ist. Beide Verhaltensmuster, die der Frau sowie des Mannes, sind eine weitere Auswirkung der seit dem Sündefall gestörten Beziehung zu dem anderen Geschlecht und dem eigenen Ehepartner und entsprechen nicht der Vorstellung Gottes von Gesellschaft und Ehe, sondern der Unfähigkeit des Menschen, seit dem Sündenfall nach Gottes Willen zu leben.
Zwar ist der Auftrag sich zu mehren und die Erde zu füllen geblieben, aber mit jedem Menschen mehr, der von nun an in die Welt hineingeboren wird und auf der Welt wandelt, mehrt sich auch das Leid, das durch den Menschen durch sein sündiges Verhalten verursacht wird. Mit den schmerzhaften Geburtswehen der Frau fällt die schmerzhafte Mühsahl, die durch jeden Menschen in die Schöpfung hinein gebracht wird auf den Menschen wieder zurück.
Das hebr. Wort "tĕshuwqah" welches hier mit verlangen übersetzt wurde, meint nicht das sexuelle Verlangen. "tĕshuwqah" kommt im AT insgesamt drei mal vor und beschreibt immer das Verlangen über jemanden zu herrschen, zu dominieren.
1. Mo. 4.7: Ist es nicht so, daß es sich erhebt, wenn du wohl tust? Und wenn du nicht wohl tust, so lagert die Sünde vor der Tür. Und nach dir wird sein Verlangen sein, du aber wirst über ihn herrschen.
Hld. 7.10: Ich bin meines Geliebten und nach mir ist sein Verlangen.
Dieser Drang war auch bei Eva bereits unmittelbar nach dem Sündenfall zu beobachten, als sie Adam die Frucht reichte und zum essen zu verleiten versuchte.
17 Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deines Weibes gehört und gegessen hast von dem Baume, von dem ich dir geboten und gesprochen habe: Du sollst nicht davon essen, so sei der Erdboden verflucht um deinetwillen: mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens;
18 und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen.
Dieser Vers zeigt, dass Gott die Menschen nicht im Stich gelassen hat, und hier eine göttliche Fürsorge stattfand. Adam und Eva sahen sich zum ersten mal mit dem unmittelbaren Tod, den Konsequenzen ihres Handelns konfrontiert. Sie sahen zum ersten mal tote Körper und das unschuldiges Blut, welches für die Schuldigen vergossen werden musste.
Die selbstgemachten Schürzen Adam und Evas waren ein Bild für menschliche Religionen und ihre Versuche sich selbst zu erretten und zu erlösen. Obwohl sie im Garten die Schürzen aus Blättern trugen verbargen sie sich dennoch vor Gott, sie waren also Wirkungslos.
Durch die Kleider aus Fell, die sie von Gott bekommen haben, haben sie eine Möglichkeit erhalten wieder in Gottes Gegenwart zu treten ohne sich schämen zu müssen. Die Felle bedeckten Adam und Eva, also nicht nur körperlich sondern auch geistlich. Das lehrt vier Lektionen:
- Um sich Gott zu nähern braucht man eine angemessene Bedeckung
- Die von Menschen gemachte Bedeckung ist nicht annehmbar.
- Gott selbst muss für die Bedeckung sorgen.
- Die angemessene Bedeckung verlangte das vergießen von Blut.
- Gottes Gnade sorgte dafür.
Alle fünf Punkte erfüllten sich indem Herrn Jesus:
Gal. 3.27: "Denn soviele euer auf Christum getauft worden sind, ihr habt Christum angezogen"